Eine neue Profilklasse für die Alltagshelden

Klaus-Groth-Schule kooperiert mit Impulswerk der Alten Mu – Gerechte Bildungschancen für alle stehen im Fokus.

Neue Konzepte an der Klaus-Groth-Gemeinschaftsschule (v.li.): Felix Pape vom Impulswerk der Alten Mu, Projektleiterin und Fachlehrerin Kirsten Stechmann und Schulleiter Christian Bornhalm möchten Schüler in ihrer Persönlichkeit stärken, zum Beispiel mit Projekten wie einem Insektenhotel. Foto: Karina Dreyer (KN)

Südfriedhof. Besondere Stärken von Kindern noch mehr zu fördern, das hat sich die Klaus-Groth-Schule vorgenommen. Die Gemeinschaftsschule kooperiert mit dem Verein Impulswerk der Alten Mu, der ehemaligen Muthesius Kunsthochschule, und hat nun ein Challenge-Projekt und eine Profilklasse für Alltagshelden auf den Weg gebracht.

Seit Mai 2019 gehört die Klaus-Groth-Schule zu einer von landesweit 20 „Perspektivschulen“. Dabei geht es vor allem um gerechte Bildungschancen für alle Kinder, egal welcher Herkunft. Im Rahmen des Landesprogrammes von Bildungsministerin Karin Prien (CDU) werden Schulen mit besonderen Herausforderungen und in sozialen Brennpunkten finanziell gefördert.

„Durch projektartiges Lernen kann man ganz anders Schule machen und denken“, sagte Schulleiter Christian Bornhalm. Und so bietet die Schule ab dem kommenden Schuljahr für die fünfte und sechste Klasse eine neue Profilklasse für Alltagshelden an. Lernen durch Engagement (LdE) bedeutet, die Persönlichkeit von Kindern zu unterstützen, indem sie durch inner- und außerschulisches Engagement ihre Stärken wahrnehmen und ausbauen können.

„Es geht darum, etwas selbst auf den Weg zu bringen, damit anderen etwas Gutes zu tun und somit zu entdecken, was in einem steckt“, sagt Kirsten Stechmann, Lehrkraft und LdE-Koordinatorin an der Klaus-Groth-Schule. Als Beispiel nennt sie das Thema Märchen: „Selber eine Geschichte schreiben, sie im Seniorenheim oder in der Kita vorlesen oder sie mit der Handpuppe nachspielen. Jeder findet dabei seinen Platz in der Gruppe.“ Ein weiteres Projekt in diesem Schuljahr heißt „Challenge“ und ist pro Halbjahr für zwölf Schüler aus den Klassen 5 bis 10 gedacht, die dafür von Lehrern vorgeschlagen werden. „Zielgruppe sind Schüler, die hervorragende Leistungen erbringen oder sehr sozial sind“, sagt Bornhalm. Soll heißen, wer sich anstrengt, wird gesehen und belohnt.

Dafür kooperiert die Schule mit dem Verein Impulswerk. Sechsmal in einem Halbjahr geht es für die „Challenger“ für einen Tag in die alte Mu. „Als Oberthema haben wir uns Ernährung ausgesucht, weil das ganz viel bietet“, sagt Kirsten Stechmann. Vom Samen säen, Anpflanzen bis hin zum Ernten und Kochen: „Wir möchten Impulse und Aufgaben geben, die Schüler auch zu Hause ausprobieren oder weiterführen können“, sagte Felix Pape vom Verein Alte Mu Impuls-Werk, der ihnen diese Möglichkeit zur Entfaltung im freien Raum geben möchte. Und neben eigenen Erfahrungen, die das Selbstbewusstsein stärken sollen, geht es dem Schulleiter auch noch um etwas anderes: Die Schüler des Projektes können Multiplikatoren sein. Sie sollen die Mitschüler mit ihren Ideen anstecken, zum Beispiel in Form von Insektenhotels oder Hochbeeten, die gemeinsam an der Schule angelegt und gepflegt werden.

Nähere Informationen dazu gibt es auf dem Infoabend für weiterführende Schulen in der Klaus-Groth-Schule heute um 19 Uhr im Musikraum.

Quellenangabe: Kieler Nachrichten vom 11.02.2020, Seite 26