Basteln für das Lotti-Huber-Haus

Die 5b der Klaus-Groth-Schule wollte den Menschen dort etwas Gutes tun

Südfriedhof. Die Alltagshelden der 5b in der Klaus-Groth-Schule haben in den vergangenen zwei Wochen fleißig gebastelt, geschrieben und gemalt. Die Schülerinnen und Schüler wollen den Menschen im Lotti-Huber-Haus etwas Gutes tun. „Sie mussten in Quarantäne, durften keinen Besuch bekommen und langweilen sich. Man kann nicht den ganzen Tag nur fernsehen“, sagt Devo Simsek.

So haben sie gemeinsam überlegt, was man machen kann, wenn soziale Kontakte fehlen. Zu Hause seien sie kreativ geworden. Die Alltagshelden haben Postkarten und Fensterbilder gebastelt, ein Witzeheft geschrieben, Buchstabenmemory gebaut und den ältesten Gegenstand bei sich zu Hause gesucht und über seine Geschichte recherchiert. „Es gibt auch das Spiel ,Senioren ärgern sich nicht’“, sagt Klassenlehrerin Levke Landt-Hayen stolz.

Alltagshelden ist ein Profil an der Klaus-Groth-Schule für die fünften und sechsten Klassen. „Zwei Profile bieten wir an, Medien und Alltagshelden“, erklärt Schulleiter Christian Bornhalm. Die 5b hat sich für Alltagshelden entschieden. Ihr Ziel: Anderen etwas Gutes tun und dadurch selbst lernen. „Wir wollen Leuten helfen, die es schwieriger haben als wir“, erklärt Devo Simsek. Die Kinder könnten so lernen, Verantwortung zu übernehmen, sagt Christian Bornhalm. In verschiedenen Fächern haben die Fünftklässler an diesem Projekt „Lernen durch Engagement“ gearbeitet. „In Deutsch haben wir beispielsweise gerade das Thema Briefe und E-Mails schreiben oder in Weltkunde haben wir den ältesten Gegenstand gesucht“, sagt Levke Landt-Hayen.

Ricki fand bei sich ein uraltes orangenes Handrührgerät. „Das ist von meiner Uroma, zu meiner Oma und dann zu meiner Mutter gekommen“, sagt er. Für das Senioren-Heim hat er einen Brief über den Mixer geschrieben und zusätzlich Sonnenfänger gebastelt. „Meine Mama hat mir erzählt, dass sich die Bewohner und Bewohnerinnen oft einsam fühlen. Und besonders im Winter ist es durch die Dunkelheit und das ganze graue Wetter besonders schlimm“, erzählt er. „Deswegen habe ich mir überlegt, ein paar Sonnenfänger zu basteln. Die locken das Licht an und bringen ein bisschen Farbe in die dunkle Jahreszeit.“ Auch Enes Ucar hat mit Begeisterung an dem Projekt mitgearbeitet. „Mich freut es, anderen Freude zu machen. Das macht einem selbst ein gutes Gefühl“, sagt er. Sein ältester Gegenstand ist eine 30 Jahre alte Uhr. „Das ist eine Armbanduhr von meiner Uroma.“

Neben den zahlreichen gebastelten Spielen und Karten haben die Kinder in einem Unterhaltungsheft ihre Ergebnisse, Briefe und Geschichten zusammengetragen. „Leider können wir es nur kontaktlos dem Lotti-Huber-Haus übergeben“, bedauert Levke Landt-Hayen.

Quellenangabe: Kieler Nachrichten vom 18.02.2021, Seite 30