Sprühende Ideen für eine graue Wand

Graffiti-Projekt zur Verschönerung des Schulhofs der Klaus-Groth-Gemeinschaftsschule

Quellenangabe: Kieler Nachrichten vom 22.05.2021, Seite 32

Südfriedhof. Statt grauer Tristesse gibt’s nun farbenfrohe Bilder: Eine sechste Klasse der Klaus-Groth-Gemeinschaftsschule griff im Rahmen des Philosophie-Unterrichts und Sozialkompetenztrainings, kurz Philo-Skott, zu 50 Spraydosen. Die 20 Schülerinnen und Schüler verschönerten mit ihrem Graffiti-Kunstwerk die Außenwand eines Pavillons.

Der Schule fehlen insgesamt 1200 Quadratmeter Fläche für Klassenräume – und so wird genutzt und hübsch gemacht, was vorhanden ist. „Die drei ehemaligen Klassenräume des Pavillons wurden saniert, darin ist nun Platz für projektbezogenes Arbeiten und die offene Ganztagsschule“, sagt Schulleiter Christian Bornhalm. Nun war es an der Zeit, das Gebäude auch von außen aufzuwerten. Da kam die Idee der sechsten Klasse gerade richtig, Farbe ins Spiel zu bringen. „Sie haben das Thema Graffiti selber vorgeschlagen und in einem Workshop die Grundlagen gelernt und Motive gestaltet“, sagt Klassenlehrerin Jana Brügmann. Das fördere nicht nur die Gemeinschaft, sondern auch das „Gefühl, dass sie Einfluss auf ihre Umgebung haben und diese selbstwirksam gestalten können“.

Zur Hilfe kam der Klasse der Illustrator und Comiczeichner Gregor Hinz. „Bei Graffiti arbeitet man von unten nach oben, also erst mit Hintergrund und heller Farbe“, sagt er. Und damit man noch Möglichkeiten zur Verbesserung hat, wird das Motiv erst als Skizze aufgesprüht, erst später ausgefüllt und zum Schluss mit Schatten und Effekten gekrönt. Und es gab auch eine rechtliche Aufklärung: „Viele wussten nicht, dass es verboten ist, im öffentlichen Raum Graffiti zu sprayen“, so Jana Brügmann.

Als Motive suchten sich die Schülerinnen und Schüler neben dem Schulnamen und Schullogo alles rund um das Thema Wald, Dschungel und Tiere. „Wir haben uns zwei Bäume mit einer Hängematte, davor ein Faultier und ein menschliches Schwein, ausgedacht“, sagt die zwölfjährige Rihanna. „Weil wir alle faul sind“, sagt ihre gleichaltrige Klassenkameradin Fiona. Sie fügt aber gleich noch hinzu, dass Graffiti zu sprayen ein schönes Unterrichtsfach sein könnte. Ian und Magnus finden es besonders cool, weiße Malerschutzanzüge zu tragen und die Spraydosen zu schütteln. Und so stand die sechste Klasse auch am zweiten Tag an der Außenwand des Pavillons und verzierte sie mit Motiven wie einer Tüte Eis, Smileys, Herzen, Pinguinen, Dinosauriern und einem fahrenden Meerschweinchen. Finanziert wurde das Projekt durch das Perspektivschul-Programm des Landes.

Quellenangabe: Kieler Nachrichten vom 22.05.2021, Seite 32