Orientierung für Kiels junge Generation

Die Klasse 7b arbeitet an einen Stadtteilplan für Kinder und Jugendliche.

Mit Unterstützung von Lehrerin Kirsten Stechmann, Schulleiter Christian Bornhalm (hinten, von links), Comiczeichner Henning Schöttke (6. von rechts) arbeitete die Klasse 7 b der Klaus-Groth-Schule an einem Stadtteilplan für Kinder und Jugendliche. Derzeit liegt lediglich eine Schwarz-Weiß-Skizze vor. Student Louis Taubert (3. von rechts) begleitet das Projekt. Bild: Ingrid Haese (KN)

Im Fach Weltkunde steht für die Klasse 7 b der Klaus-Groth-Schule der zeit das Projekt „Einen auf Kinder und Jugendliche zugeschnittenen Stadtteilplan für Kiel-Mitte gestalten“ mit auf dem Stundenplan. Für die Umsetzung der Aufgabe haben Lehrerin Kirsten Stechmann und ihre Schüler den Kieler Comiczeichner Henning Schöttke mit an Bord geholt.

Eingebettet ist das Vorhaben in das Bildungsprojekt „Schule trifft Kultur – Kultur trifft Schule“ der Landesregierung Schleswig-Holstein. Das Bildungsministerium brachte es 2016 auf den Weg. Die Stiftung Mercator stellt im Rahmen ihres Programms „Kreativpotenziale“ Fördermittel zur Verfügung. Von den Kosten für das Ende April gestartete Stadtteilplan-Projekt übernahm sie 800 Euro. Die Klaus-Groth-Schule stockte die Summe um 200 Euro auf. Und nun entwickelt die Klasse 7 b einen Stadtteilplan speziell für die junge Generation. Dabei beschränkt sie sich nicht auf einen Stadtteil, sondern bildet „grenzübergreifend“ das Quartier ab, in dem die Schüler in ihrem Alltag unterwegs sind. Ein zentraler Markierungspunkt ist die Klaus-Groth-Schule im Winterbeker Weg. Für eine erste Bestandsaufnahme strömten die Schüler von dort aus in das Plan-Quartier. „Sie haben geguckt, welche Angebote es wo gibt, und sie haben wichtige Orte und Gebäude fotografiert“, fasste Weltkunde-Lehrerin Kirsten Stechmann zusammen. Und die Schülerinnen Finja Himstedt, Joelle Gossweiler und Martyna Kowalewska berichteten, sie hätten in verschiedenen Einrichtungen mit den Leuten vor Ort gesprochen.

Die künstlerische Leitung des Schulprojektes obliegt Henning Schöttke. Der 64-Jährige ist Comiczeichner, Autor und ein von „Schule trifft Kultur – Kultur trifft Schule“ zertifizierter Kulturvermittler. Er macht die Schüler mit Grundlagen des Comiczeichnens vertraut und wird mit ihnen unter anderem „Icons“ kreieren. Diese grafischen Symbole sollen markieren, wo Spielplätze, Treffs, Schulen und andere Einrichtungen zu finden sind. Doch soweit ist die Klasse 7 b noch nicht. Ihr Plan ist derzeit lediglich eine Schwarz-Weiß-Skizze, die ein Wegenetz abbildet. Alle noch benötigten Entwürfe der Schüler bearbeitet Henning Schöttke am Computer, fügt alle Einzelteile zu einem druckreifen Plan zusammen. Spätestens zum Ende des Unterrichtsjahres soll alles fertig sein. Vorgesehen ist eine Auflage von 1000 Exemplaren. Schulleiter Christian Bornhalm lobt die Nachhaltigkeit des Projektes: „Der kindlich gestaltete Plan nutzt nicht nur unserer Schule, sondern auch der Stadt.“ Ebenso positiv beeindruckt war Louis Taubert, der „European Cultures and Society“ studiert und für „Schule trifft Kultur – Kultur trifft Schule“ unter anderem auch das Projekt der 7 b begleitet. Er stellte fest: „Lehrer, Künstler und Schüler kooperieren super.“

Quelle: Kieler Nachrichten, 7.6.2017, S. 29